BLOG

STADTGEFLÜSTER

Ein Ort der Lehre: Die Alte Universität

Bestimmt hat jeder Fuldaer sie schon einmal gesehen: Die Adolphs-Universität – direkt am Uniplatz – ist bis heute Zuflucht und Bildungsstätte.

Das dreiflüglige barocke Universitätsgebäude wurde von 1731–1734 nach Plänen von Andreas Gallasini gebaut. Auftraggeber war der Namensgeber Fürstabt Adolph von Dalberg. Nachdem die zur Eröffnung notwendigen päpstlichen und kaiserlichen Privilegien erlangt waren, wurde Fulda Universitätsstadt. Allerdings nur bis 1805, bis die Universität aufgrund der Säkularisation aufgelöst wurde. Doch bis heute bleibt das Gebäude ein Ort der Lehre – von der Theologischen Fakultät, Gymnasien, einem akademischen Lyzeum bis hin zur heutigen Adolf-von-Dalberg-Grundschule gab es viele Nachfolger, in deren Zentrum stets die Bildung stand. Aus das heute bekannte Domgymnasium, auch Rabanus-Maurus-Schule, hatte einst seinen Sitz in dem Bau.

 

Beeindruckende Architektur mit vielen Details

 

Von außen ist der stattliche, zweigeschossige Barockbau eine imposante Erscheinung. Die drei Flügel umschließen hufeisenförmig einen Hof. Durch gefugte Eck- und Frontmauerblenden sowie profilierte Gurtgesimse aus Sandstein erhält das verputze Bruchsteinmauerwerk eine Gliederung. Das große Mansarddach über dem kräftig profilierten Hauptgesims ist mit Satteldachgaupen und Kupferknöpfen besetzt. Beim Mittelbau wurden die mittleren Fenster durch vier Mauerblenden zu einem Risalit zusammengefasst. Bekrönt wird dieser durch ein Dreiecksgiebel, in dem das große Sandsteinwappen des Bauherren Fürstabt Adolph von Dalberg – mit reicher Helmzier und Akanthuswerk geschmückt – von Löwen gehalten wird. Über dem Portal zum Marienoratorium – der Aula – erblickt man eine Steinplastik der Gottesmutter mit zwei Engeln auf seitlichen Voluten.

 

Der Blick an die Decke lohnt sich

 

Weiterer Blickfang ist das Ehrenmal für die im Krieg gefallenen Schüler und Lehrer des früheren Gymnasiums – eine Bronzeplastik eines jungen Mannes auf einem einfachen Postament. Wer die Gelegenheit hat, sollte sich das Marienoratorium nicht entgehen lassen: Kunstvoller Stuck und zahlreiche Gemälde machen den Saalbau zu einem prachtvollen Raum. Die Orgel aus dem Jahr 1734 erinnert an die frühere Nutzung als Kirche – auch heute kann sei noch gespielt werden.

Sowohl historisch als auch aus architektonischer sowie denkmalerischer Sicht ist die Alte Universität Fulda ein beeindruckendes Gebäude, das in Zukunft sicherlich vom einen oder anderen etwas genauer in Augenschein genommen werden wird.

Wer sich für interessante Architektur in Fulda interessiert, sollte sich auch mal unsere Beiträge über den Wasserturm oder über das Alte Rathaus ansehen. Für noch mehr Eindrücke aus unserer schönen Stadt folgt uns auch bei Facebook und Instagram.