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Büttenrede: Umweltschweinchen

Sie gehören zu den wichtigen Faktoren, die die Fastnacht zu dem machen, was sie ist: Büttenreden, die auch mal ernstere Themen behandeln und zur Diskussion bringen.

Und so hat sich Carsten Schreiner, der Musikzugleiter des Fulder Freizeit- und Karneval-Clubs (FFCK), auch von der Adventszeit nicht davon abhalten lassen, eine Büttenrede über eine Entdeckung zu verfassen, die er während eines Mittagspausen-Spaziergangs in den eigentlich so idyllischen Fulda-Auen an der Hornungsbrücke gemacht hatte. Einen erklärenden Schnappschuss liefert er auch mit, aber seht selbst:

 

Umweltschweinchen!

 

In unsern schönen Fuldaauen, da gibt es immer was zum Schauen.

Wenn ich in meiner Mittagspause hinunter an die Fulda sause,

das machen viele dann und wann, weil frische Luft man atmen kann.

Doch heute, ach man glaubt es kaum, was mussten meine Augen schau’n,

als ich dort an der Hornungsbrücke gemütlich in die Fulda blicke,

mir ist das gar nicht einerlei, so eine Umweltsauerei.

Wer so was tut ist ganz schön krank. Wer schmeißt denn eine Gartenbank

und noch dazu – es wird nicht schöner – ’nen richtig großen Müllcontainer

in unsern Fluss – die Fulda – rein, das muss ein Umweltschweinchen sein.

Und drum herum, man glaubt es kaum, großäugige Fische kamen zum Schau’n,

sahen blinkendes Leuchten, ihre Mäuler weit offen, ich denke „Disko geöffnet“ war sicher ihr Hoffen.

Auch wenn sie wuselten ganz wild, nee, keine Fischdisko, blinkendes Baustellenschild.

Ist es blanker Corona-Frust oder vielleicht Zerstörungslust,

oder ein Mensch mit krankem Hirn hat solche Taten in der Birn?

Auf jeden Fall, „es is net schöö“, solche Aktionen tun mir weh.

Am Rückweg dann, da fiel mir ein, es könnte was ganz andres sein,

vielleicht war ich viel zu naiv, sag zu mir: denk mal positiv,

die Stadt, die hat was Großes vor, der Hessentag steht vorm Stadttor.

Da muss Spektakuläres her, folgende Idee wär revolutionär,

Fulda hat so schöne Ecken und bald das größte „Kneippsche-Becken“

und das ist – und jetzt haut’s mich hin – mitten in der Fulda drin.

Aber jetzt Stopp: der Gedanke ist dumm, die Mittagspause ist auch gleich rum,

solch Denken muss aus mei’m Narrenkopp raus, Fasnacht fällt ja wegen Corona aus,

es ist so und es bleibt auch dabei, Bank, Mülleimer und Schild im Fluss, es bleibt SAUERREI.

Dazu fällt mir nur noch eines ein, ein dreifach donnerndes Föllsch Foll Daheim!

Carsten Schreiner

 

Habt ihr auch eine Büttenrede zu aktuellen Themen geschrieben? Oder hat euer Verein eine kreative Idee, Fastnacht coronagerecht aufleben zu lassen? Erzählt uns von eurem Projekt in einer Mail an diebesten@wirliebenfulda.de .