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STADTGEFLÜSTER

Mit Camping und Caranvaning ins spontane Urlaubsabenteuer

Jetzt spontan noch Urlaub planen? Dank Camping und Caravaning ist das kein Problem. Aber was fasziniert uns am Reisen auf Rädern?

Seine Sachen packen, ins Gefährt steigen und einfach losfahren. An einer schönen Stelle mal anhalten, das Umfeld und die Natur genießen, verweilen und erst weiterfahren, wenn einem danach ist – ganz spontan, ohne Zeitdruck, frei: Das ist wohl die Idealvorstellung, die aktuell viele Menschen am Urlaub auf vier Rädern reizt. Keine vorgeplante Reiseroute, kein eingesperrt sein in einer Hotel-Anlage, keine unerwünschten Miturlauber, wenn man das nicht will. Das Gefühl von Freiheit und Spontanität sagt Menschen aller Altersgruppen immer mehr zu. Die Folge: Die Camping- und Caravaning-Branche boomt.

Auch in unserer Region lässt es sich ohne lange Planung hervorragend campen – denn wir haben ja die schöne Rhön und idyllische Seen direkt vor der Haustür. Wer die heimische Natur entdecken möchte, sollte sich unsere neueste Bestenliste ansehen: Hier haben wir die besten Campingplätze der Region für euch zusammengestellt. 

 

Vom kleinen Wohnanhänger zum modernen Glamping…

 

Nachdem mit dem sogenannten „Glamping“ – kurz für Glamourous Camping – der Campingurlaub vor einigen Jahren vor allem bei Einsteigern immer beliebter geworden ist, trägt die Corona-Pandemie ebenso zum aktuellen stark steigenden Interesse bei. Schließlich gilt so ein Urlaub im Camper als kontaktarm, man hat alles, was man braucht, dabei und kann sich leicht von anderen Menschen fernhalten.

Doch ungeachtet dessen, übt diese Form des Urlaubs schon lange eine gewisse Faszination auf uns aus. So wurde das erste „Wohnauto“ bereits 1931 vom Deutschen Arist Dethleffs erfunden und in den 50ern eroberten deutsche Urlauber mit zunächst bescheidenen Autoanhängern die italienische Adria. Manche erinnern sich vielleicht noch an die Menschen, die sich mit ihrem Käfer und einem kleinen Wohnanhänger auf den weiten Weg in Richtung Süden machten. Mit der Zeit wurden die Anhänger größer und komfortabler. Moderne Wohnmobile ähneln heutzutage sogar einem Hotel auf Rädern. Wer zudem das nötige Kleingeld hat, muss auch beim Campingurlaub auf keinen Luxus verzichten. Das Gefühl von Freiheit und Abenteuer lockt – damals wie heute.

 

…und wieder zurück zum Ursprung

 

Statt immer größer, luxuriöser und teurer geht der Trend aber eher wieder zu einer ursprünglichen Form des Campings: Die Wohnanhänger werden wieder kleiner – etwa bei den sogenannten Teardrop Caravans – Wohnmobile kompakter und immer mehr Menschen schlüpfen gerne wieder ins Zelt. Besonders im Fokus stehen die Kompakt-Campingbusse, die für den Alltag und die Freizeit gleichermaßen geeignet sind. Sie sind nicht viel größer als ein Mittelklassewagen, dafür aber sehr vielseitig. Die Spanne ist enorm: vom Van mit Klappsitzbank und Tisch fürs Wochenende – besonders kompakt ist hier etwa ein ausgebauter VW Caddy – bis hin zum klassischen Kompakt-Campingbus mit festinstallierter Küchen- und Schrankzeile und Schlafgemach auf der Klappsitzbank oder unter dem Aufstell- oder Hochdach. Auch Dachzelte erfreuen sich in dieser Form immer größerer Beliebtheit.

Wer etwas mehr möchte, etwa ein kompaktes, separates Bad mit Warmwasseranlage, Toilette und Dusche sowie einem fest eingebauten Bett im Heck, der setzt auf einen Komfort-Campingbus. Der passt zwar nicht mehr in die Garage und die Alltagstauglichkeit ist eingeschränkt, allerdings bietet er gleichzeitig den gleichen Komfort wie ein großes Wohnmobil – geschrumpft auf meist 6 bis 6,5 Meter Länge in der Karosserie eines großen Transporters mit Hochdach. Gerade diese beiden Varianten verzeichneten im letzten Jahr eine immer größere Nachfrage – vor allem bei der jüngeren Generation, die auch die größte Zahl an Campingeinsteigern ausmacht. Doch auch die Beliebtheit der bekannten Alkovenmobile, teil- und vollintegrierte Wohnmobile ist ungebrochen. Letztendlich kommt es wohl auf die Anzahl der Reisenden, die eigenen Ansprüche und das zur Verfügung stehende Budget an, für welches Modell man sich entscheidet.

 

Der Urlaub beginnt schon beim Losfahren

 

Sicher ist: Camping und Caravaning hat seine ihm früher anhaftende Spießbürgerlichkeit und den früher fehlenden Komfort abgelegt und sorgt bei Menschen jeden Alters für Begeisterung. Denn beim Reisen auf Rädern beginnt der Urlaub schon beim Losfahren und stillt das Bedürfnis nach Freiheit, Selbstbestimmung, Individualität und Natur. Zudem werden häufig auch die Verbindungen zum engeren Familienkreis und Freunden wiederaufgebaut und gestärkt – angesichts langer Isolationszeit und der Einschränkung sozialer Kontakte durch die Pandemie eine fast logische Konsequenz.

 

Mit Planung und Netzwerken günstig zum unvergesslichen Urlaub

 

GÜNSTIGER? Ob so ein Urlaub im Camper wirklich günstiger als der klassische Hotelurlaub ist, hängt von unterschiedliche Faktoren ab. Etwa, wie viele Personen zusammen reisen. Ein Hotelaufenthalt für fünf Personen inklusive Flug und Verpflegung kann ganz schön ins Geld gehen. Allerdings fallen auch beim Urlaub auf Rädern einige Kosten an. Etwa die Miete für das Gefährt – sofern man nicht schon sein eigenes besitzt – ebenso wie Gebühren für Camping- und Stellplätze. Dazu kommen dann noch die Kosten für die Verpflegung. Da man die Mieten und Gebühren aber in der Regel nur pro Gefährt zahlt, kann es sich preislich also durchaus lohnen, wenn man beispielsweise mit vier Personen oder mehr reist. Ratsam ist es, sich bereits im Vorfeld Gedanken über mögliche Stellplätze für die Nacht zu machen, da diese gerade in den Ferienzeiten sehr gefragt und schnell ausgebucht sind. Vom Wildcampen sollte man aber unbedingt absehen, da es in Deutschland sowie den meisten Ländern Europas verboten ist. Wenn man sich informiert, findet man aber sicherlich auch den einen anderen Stellplatz, den man günstig, wenn nicht sogar kostenlos, nutzen darf.

 

NETZWERK FÜR CAMPER Ähnlich wie das Netzwerk für private Unterkünfte, die man als Reisender für kurze Zeit mieten kann, gibt es auch eine Variante fürs Camping. In der Schweiz etwa bieten private Gastgeber über Nomady Campern an, ihr Zelt oder Wohnmobil bei ihnen aufzustellen. So gibt es etwa Plätze zwischen Weinbergen, auf Bauernhöfen oder in einsamen Tälern. In Deutschland gibt es mit Zeltzuhause, Campspace oder Hinterland vergleichbare Angebote, die den Urlaub auf Rädern noch nachhaltiger machen.