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STADTGEFLÜSTER

Die Weihnachtsbäume im Barockviertel

Jeden Advent zieren große geschmückte Weihnachtsbäume das Barockviertel rund um Stadtschloss und Dom. Traditionell setzt die Stadt Fulda dabei auf Regionalität.

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, … die Geschichte des symbolträchtigen Nadelbaums reicht viele Jahrhunderte zurück. Doch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der geschmückte Christbaum zum festen Bestandteil des Weihnachtsfestes in Deutschland. Bei vielen Fuldaern steht der Baum bereits festlich geschmückt in den Wohnzimmern, einige lassen sich damit noch Zeit, bis das Fest näher rückt. Auch die Stadt Fulda stellt in jedem Advent Weihnachtsbäume auf. Vor dem Ehrenhof des Stadtschlosses und an der Treppe zum Dom befinden sich zwei besonders beeindruckende Exemplare. Doch wie kommen sie eigentlich dorthin?

 

Weihnachtsbäume aus den Gärten der Region

 

Traditionell setzt die Stadt bei der Auswahl der Weihnachtsbäume auf Regionalität. Man verzichtet darauf, die Bäume über große Entfernungen hinweg antransportieren zu lassen, wie es in vielen anderen Städten der Fall ist. Stattdessen stammen die Bäume aus privaten Gärten der Region. In der Regel melden sich Grundstückseigentümer, die einen Baum aus ihrem Garten entnehmen müssen oder möchten, bei der Stadt und vereinbaren einen Besichtigungstermin. Wenn sich der Baum als Weihnachtsbaum eignet, kümmert sich die Stadt um die Fällarbeiten und den Abtransport. Im Gegenzug stellen die Eigentümer den Baum kostenlos zur Verfügung.

 

Beinahe zwei Tonnen schwer

 

In diesem Jahr zieren zwei große Nordmanntannen das Barockviertel. Die imposante Tanne am Stadtschloss ist 14 Meter hoch und wiegt stattliche 1900 Kilogramm. Sie wurde von der Familie Böhne aus Bronnzell zur Verfügung gestellt. Dagegen ist die Tanne an der Domtreppe ein Leichtgewicht: Sie wiegt 300 Kilo bei acht Metern Höhe und stammt aus dem Garten von Nicole Weber aus Kohlhaus.

Von dort aus wurden die Tannen mit städtischen zu ihrem neuen Standort transportiert und von einer beauftragten Elektrofirma mit Lichtern und Kugeln festlich geschmückt. Grundsätzlich kommen neben der klassischen Nordmanntanne auch andere Baumarten als Fuldaer Weihnachtsbäume infrage. So sind in der Vergangenheit auch schon Küstentannen, Douglasien oder schön gewachsene Blaufichten zu dieser besonderen Ehre gekommen.

 

Und nach dem Fest?

 

Und was passiert nach dem Weihnachtsfest mit den Tannen? Während aus anderen gefällten Stadtbäumen, wie zum Beispiel Robinien, unter anderem Holz für Spielgeräte auf Kinderspielplätzen gewonnen wird, sind die Weihnachtsbäume für eine solche Verwertung in der Regel nicht geeignet. Oftmals ist es stark verharzt und insbesondere das Tannenholz kann meist nur noch eine Verwertung auf dem Reisigsammelplatz erwarten, zum Beispiel zur Herstellung von Hackschnitzeln oder in der Biothan-Anlage am Finkenberg bei Großenlüder.

Bis es aber soweit ist, genießen wir noch einige Wochen den Anblick der Weihnachtsbäume, die uns den Advent in der Barockstadt verschönern. Danach freuen wir uns dann wieder auf die sommerlichen Palmen, über die wir euch hier bereits mehr erzählt haben. Folgt uns auch bei Facebook und Instagram, um nichts aus der Barockstadt zu verpassen.