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11 schöne Foaset-Erinnerungen

Anja Trapp hat Kamelle für blutige Narren-Herzen: 11 schöne Erinnerungen zum 11.11. für alle, die die Fastnacht vermissen.

Die Corona-Krise macht auch vor der Fuldaer Foaset nicht Halt. Am heutigen Mittwoch, an dem die Fastnacht-Saison eigentlich eingeläutet worden wäre, trifft es die Karnevalisten besonders hart. Anja Trapp hat Kamelle für blutige Narren-Herzen: 11 schöne Erinnerungen zum 11.11.

 

ein Beitrag von Anja Trapp

 

 

Fulda – „Helau, Alaaf – hinein, in diesem Jahr bleibe ich Foaset daheim“. Okay, ich gebe ja zu, dass dieser Spruch geborgt ist – ein wenig von einem Freund (Danke, Marc-Thilo!). Aber er passt. Auch wenn es schwer fällt – in diesem Jahr ist halt alles anders. Die Corona-Pandemie hat auch Folgen für die Foaset-Begeisterten in Fulda: Die Fastnachtskampagne ist abgesagt.

Kein Treffen mit schunkeln, tanzen, feiern. Keine Berichte, Fotos und Videos von den Straßen oder aus den Sälen der gesamten Region. Aber wie der Schriftsteller Jean Paul (1763 bis 1825) schon sagte: „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Elf Karnevalisten berichten von ihre schönsten Erinnerungen an den Elften im Elften:

 

 

Sören Schwan, Fuldas Ex-Prinz Sören Metallicus LXVI und stellvertretender Gardemajor der FKG-Bürger- und Prinzengarde. © Ralph Leupolt

(1) Sören Schwan, Fuldas Ex-Prinz Sören Metallicus LXVI und stellvertretender Gardemajor der FKG-Bürger- und Prinzengarde:

Für ihn war es der frühe Morgen am 11.11.2006. Am Abend sollte er als neuer Prinz von Fulda der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Aber an diesem Tage war er noch mit seinem Hund Dios, einem schwarzen Labrador, in der Stadt unterwegs. Und der Zufall wollte es, dass er den noch amtierenden Prinzen Manfred Printus Digitalus LXV mit seiner Mannschaft im vollen Ornat antraf.

Dios war von den Prinzenfedern an der Kappe so verwirrt, dass er den Prinzen und seine Mannschaft wie wild anbellte. „Wer früh morgens so durch die Stadt Fulda zieht, muss sich nicht wundern, von manchem Hund angebellt zu werden“: Der schmunzelnden Kommentar von Sören Schwan erntete schallendes Gelächter des „Noch-Prinzen“. Dieser warf ihm entgegen: „Wer im Glashaus sitzt, lieber Sören, der sollte nicht mit Steinen werfen“. Und sicher ist, dass damals der Punkt genau an ihn ging. Aber bis heute ist es für Sören Schwan eine der schönsten Erinnerung an den Elften im Elften.

 

 

 

Günther Elm, Fuldas Foaset-Ikone, Ex-Prinz, Sänger, Redner, Vize-Präsident der FKG. © Ralph Leupolt

(2) Günther Elm, Fuldas Foaset-Ikone, Ex-Prinz, Sänger, Redner, Vize-Präsident der FKG:

Hunderte von schönen Erinnerungen an den 11.11. kommen ihm beim Gespräch in den Sinn. Eines ist ihm allerdings nachhaltig in Erinnerung geblieben: Der Tag, an dem der sonst so wortgewandte Günther Elm auf der Bühne als neuer Prinz von Foll vorgestellt werden sollte. Zum ersten Mal in mehreren Jahrzehnten als Redner fehlten ihm vor lauter Aufregung die Worte.

Eine solche Situation war ihm bis dato eher unbekannt. Aber dank des Jubels der Aktiven, Gäste und der Rand- und Bundesstaaten wurde er, wie er betont, „auf einer Foaset-Welle der Begeisterung getragen“. Ein Erlebnis, das er nie missen und vergessen wird.

 

 

 

(3) Karin Vollmar, Ex-Prinzessin, Ex-Schriftführerin und aktives Mitglied des Carneval-Vereins Hosenfeld:

Vor genau 20 Jahren, im Jahr 2000, führte sie als Prinzessin die Narrenschar im westlichen Landkreis an. Traditionell wurde die Fastnacht in Hosenfeld vor der Gastwirtschaft Brähler eröffnet. Anfang der 2000er Jahre, so zwischen 2004 und 2006, erinnert sie sich, wurde ein neuer Kreisel in der Ortschaft gebaut. Für die Karnevalisten Anlass genug, um am 11.11. einen Umzug durch die Baustelle zu starten.

Die Bauarbeiter, die um keinen Spaß verlegen waren, borgten den Fastnachtern Verkehrs- und Baustellenschilder, die dann als E-Gitarren genutzt wurden. Spaß und Humor waren und sind ansteckend. An diesem Tage feierten die Aktiven und ihre Gäste ein rauschendes Fest. Bis heute ist es zur liebgewonnenen Tradition geworden, am 11.11. eine Runde durch den Kreisel zu ziehen – wenn auch in diesem Jahr nur im Gedächtnis.

 

 

(4) Michelle Danhäuser, Vorsitzende des Karnevalvereins Dipperz und seit vielen Jahren aktives Mitglied des Vereins:

Viele lustige Ereignisse zum 11.11. fallen ihr ein. Besonders beeindruckend war und ist für sie, die Umstellung der Fußwaschung der Elferräte. Früher mussten die Herren der Schöpfung dafür in eine Zinkwanne steigen, um sich im „Narrenblut“ für die Fastnacht zu reinigen.

Vor ein paar Jahren, sehr zur Freude der Frauen, wurde die Fußwaschung in den Bach am Bürgerhaus verlegt. Jetzt müssen die Elferräte in die kalten Fluten steigen, was manchmal die seltsamsten Töne hervorbringt. Für alle Aktiven ist es ein anderes Flair, aber für Michelle und (fast) alle Frauen im Verein ein riesiges Fest und damit eine der schönsten Erinnerungen an den Start in die Fastnacht.

 

 

Steffen Heil, Präsident des Rommerzer Carneval Vereins.© Ralph Leupolt

(5) Steffen Heil, Präsident des Rommerzer Carneval Vereins:

Seit dem 11.11.1996 ist er aktives Mitglied im Elferrat und seit 2008 Präsident. Mit seinem Mikro in der Hand ist er weit über die Grenzen des Ortsteiles bekannt. In Rommerz ist es Tradition, dass immer erst nach dem 11.11. die neue Prinzenmannschaft vorgestellt wird. Da Steffen Heil auch immer bei der Prinzensuche dabei ist, hat er für sich eine feste Tradition ins Leben gerufen.

Am 11.11. eines jeden Jahres schaltet er im Fernsehen abends den WDR ein. Da wird die Sendung „Sing mit Köln“ ausgestrahlt. Für ihn ist es der Start in die fünfte Jahreszeit und immer wieder ein Erlebnis, wenn die Kölner Kultbands ihre Hits anstimmen. In voller Lautstärke und mit Tränen in den Augen feiert er dieses Ereignis immer wieder mit. Für ihn sind dies schöne Erinnerungen. Seine Familie hat sich in den vielen Jahren daran gewöhnt.

 

 

 

 

 

(6) Dr. Frank Steinhauer, Vize-Präsident der FKG und Büttenredner, der Doc von Foll © Ralph Leupolt

(6) Dr. Frank Steinhauer, Vize-Präsident der FKG und Büttenredner, der Doc von Foll: 

Zahlreiche Begebenheiten locken dem Ehrenmitglied, dem ehemaligen Elferratsvorsitzenden und seit zehn Jahren Vize-Präsident der FKG während des Gesprächs ein Schmunzeln aufs Gesicht. Seit 2001 ist er aktives Mitglied im Verein. An den 11.11. hat er zahlreiche Erinnerungen. Einer ist ihm aber ganz besonders im Gedächtnis geblieben: Bei der Vorstellung des Prinzenpaares Jessica und Josef Gombert trug sich etwas Besonderes zu. Während des Sketches zur Vorstellung telefonierte er mit dem „kleinen Nils“ aus dem Radio.

Selbst der damalige Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Gerhard Möller, war überzeugt, die echte Stimme zu hören. Mit einem Lachen und sichtlich stolz konnte er am späteren Abend den OB aufklären. Der kleine Nils war niemand geringeres als seine Tochter Melissa, die die Stimme von Nils perfekt imitieren konnte. Für Frank Steinhauer bis heute eine der schönsten Erlebnisse am 11.11.

 

 

 

(7) Winfried Helmer, Ex-Prinz der Ho-Bi-Fa, jahrzehntelanger Leiter des Fastnachtssonntag-Umzuges in Hofbieber, Vorstandsmitglied, Tänzer, Sänger und Elferratsmitglied:

Beim Gespräch kommt er ins Schwärmen. In fünf Jahrzehnten hatte er viele schöne Erlebnisse. Mit Sicherheit gehört seine eigene Prinzenkürung – mit seiner Frau Elvira als Prinzenpaar 1989 – zu seinen schönsten Erinnerungen. Dabei fing der Tag ganz normal an. Am Samstagmorgen, dem 11.11., half er bis abends gegen 19 Uhr noch seinem Schwager Friedhelm beim Hausbau. Zu Hause wartete schon seine Frau, und langsam schlich sich auch bei Helmer Nervosität ein.

Mit einem Verwirrspiel wurde er auf der Bühne vorgestellt. Mit seiner gesamten Mannschaft war er hinter einer großen Narrenkappe versteckt. Als diese nach vorne wegkippte, wich alle Aufregung und Anspannung, Freude, Spaß und Heiterkeit traten in den Vordergrund. Besonders stolz ist er bis heute, dass er mit seiner Mannschaft im Jahr der Grenzöffnung der Prinz sein konnte. Weiterhin schöne Erlebnisse hatte er dann in seiner Kampagne bei den neuen, alten Nachbarn in Ketten und in Vacha.

 

 

Didi (Michael) Vogel, besser bekannt als Oma Fine.© Ralph Leupolt

(8) Didi (Michael) Vogel, besser bekannt als Oma Fine, Garant für gute Laune:

Mit seinen witzigen und sehr tiefgründigen Sprüchen weiß er bei den Prunksitzungen der Florengäßner Brunnenzeche sehr gut zu unterhalten. Deshalb durfte der Vollblutkarnevalist in unseren Erinnerungen auf gar keinen Fall fehlen. Freude und Trauer liegen manchmal nah beieinander. So auch in diesem Fall. Beruflich ist Michael Vogel als Außendienstler unterwegs. Und wie es der Zufall so wollte, konnte er einmal seine Tour am 11.11. so legen, dass er am Buttermarkt vorbeischauen konnte.

Dort traf er seinen Vater Hans Vogel, damals schon weit über 80. Auf die Frage, was er denn auf dem Buttermarkt wolle, sagte dieser mit einem verschmitzten Augenzwinkern: „So lange wir noch leben, gehe ich da hin“. Bis heute berührt das Didi sehr, denn für ihn ist es eine der schönsten Erinnerungen an den Start der Foaset in Foll. Die Kultband Brings hat das Motto übrigens in einem Song verewigt – „So lang mer noch am lääve sin“.

 

 

 

Elvira Klüber, oder besser gesagt die „alte Schachtel aus der Rhön“.© Ralph Leupolt

(9) Elvira Klüber, oder besser gesagt die „alte Schachtel aus der Rhön“:

Unter diesem Synonym ist sie in der gesamten Rhön bekannt. Ein weiteres Markenzeichen von ihr ist die Kochwurst. In diesen Zeiten ist sie schon mehrfach angesprochen worden, was denn mit dieser Wurst jetzt werde. Ihre Antwort darauf lautet: In dieser Kampagne lebt mindestens eine Sau länger. Der 11.11. ist für sie schon immer ein besonderes Datum. In Gedanken drückt sie allen neuen Tollitäten die Daumen und fiebert mit ihnen mit.

Vor einigen Jahren war sie selbst Tollität und hat bei der Ho-Bi-Fa auch die Prinzen von ihrem zukünftigen Amt überzeugt. Mit einem Lachen sagt sie der Fuldaer Zeitung, dass der 11.11. in diesem Jahr noch eine Besonderheit für sie hat. Genau vor elf Jahren rauchte sie um 11.11 Uhr ihre letzte Zigarette. Und mit einem Grinsen im Gesicht meint sie ganz trocken: „Jetzt esse ich halt nur noch, gell das sieht man?!“

 

 

 

Sandra Freund, Vorsitzende des Carnevalvereins Petersberg, Ex-Prinzessin, Ratsfrau und Tausendsassa im Karneval.© Ralph Leupolt

(10) Sandra Freund, Vorsitzende des Carnevalvereins Petersberg, Ex-Prinzessin, Ratsfrau und Tausendsassa im Karneval:

Für sie ist es immer wieder eine Freude, am 11.11. am Fuldaer Buttermarkt alle Aktiven der Rand- und Bundesstaaten sowie der FKG zu treffen. Ihre schönste Erinnerung ist mit Abstand die Prinzenkürung 1995 beim CVP. Stand sie doch selbst am 11.11., einem Samstagabend, mit Richard Birkenbach der Narrenschar des CVP vor.

Die Anspannung und Aufregung ist ihr bis heute fest im Gedächtnis. Lachend kann sie darüber berichten, wie sie zitternd mit Richard Birkenbach in ihrem blauen Prinzessinnenkleid am Hintereingang des Propsteihauses auf ihre Vorstellung auf der Bühne wartete. Für sie wird es immer das ganz besondere Highlight in der Fastnacht bleiben.

 

 

 

 

 

Marianne Link, ein Foaset-Urgestein, das in diesem Jahr 50 Jahre Bühnenjubiläum feiert.© Ralph Leupolt

(11) Marianne Link, ein Foaset-Urgestein, das in diesem Jahr 50 Jahre Bühnenjubiläum feiert:

Als Frau „Merke“ in den verschiedensten Rollen nahm sie gekonnt die große und die kommunale Politik auf die Schippe und hielt so manchen Politikern den Narrenspiegel vor. Ebenfalls schrieb und schreibt sie noch bis heute unter anderem den Sketch zur Vorstellung des neuen Prinzen sowie für den närrischen Nachwuchs, den Klamottos. In fünf Jahrzehnten erlebte sie sehr viele schöne Begebenheiten, aber an dieses erinnert sie sich gerne:

Nach einem erfolgreichen Bühnenauftritt am Abend eines 11.11. bekam sie großes Lob von einer Foaset-Legende, keiner geringeren als Lilly Fahr. Fahr sagte zu Link: „Du bist ein Glücksfall für die Fulder Foaset“. Bis heute ist Marianne Link von diesen Worten sehr berührt und sehr stolz, so ein Lob von dieser Ikone zu bekommen. Ein weiterer Höhepunkt war die Inthronisierung ihres Mannes Walter Link.

 

 

 

 

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