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STADTGEFLÜSTER

Kühle Erfrischung im Kneipp-Becken

"Kneippen" verbindet Erfrischung und Gesundheit: Warum sich ein Besuch am Kneipp-Tretbecken beim Umweltzentrum im Sommer besonders lohnt.

Wart ihr schon mal „Kneippen“? Wenn die Sommersonne rauskommt, gibt es kaum etwas Erfrischenderes als ein paar Runden durchs eiskalte Wasser – zum Beispiel im Kneipp-Tretbecken beim Umweltzentrum. Eingebettet ins grüne Gelände der Fulda-Aue findet ihr dort nicht nur ein klassisches Wassertretbecken, sondern auch ein Armbecken. Perfekt für eine gesunde Abkühlung an heißen Tagen!

 

Was ist „Kneippen“?

 

Nein, der Begriff „Kneippen“ hat nichts mit dem Feierabend-Bierchen in der Kneipe um die Ecke zu tun. Das Wort geht zurück auf den Pfarrer Sebastian Kneipp, der im 19. Jahrhundert eine Gesundheitslehre entwickelte, die auf fünf Säulen beruht: Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensordnung.

Besonders bekannt ist heute das sogenannte Wassertreten, bei dem man wie ein Storch durch kaltes Wasser watet. Das regt den Kreislauf an, fördert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem und hilft gegen müde Beine – ideal nach einem langen Bürotag oder einer ausgedehnten Fahrradtour.

 

Der Kneipp-Verein

 

Ein gesunder Frischekick, der Kopf und Körper belebt und der bei vielen Menschen äußerst beliebt ist. So beliebt, dass bereits 1895 der erste Kneipp-Verein in Fulda gegründet wurde und kein Jahr später schon über 150 Mitglieder zählte. Damals befand sich im Schlossgarten eine Anlage zum Wassertreten, später wechselte man an die Fulda.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sämtliche Vereine von den Alliierten aufgelöst – so auch der Kneipp-Verein. Doch der Wunsch nach einer Neugründung blieb und so entstand 1966 der neue Verein, bis heute als Kneipp-Verein Fulda-Lauterbach besteht.

Das heutige Kneipp-Areal beim Umweltzentrum wurde liebevoll in die Anlage integriert. Das Tretbecken sowie das danebenliegende Armbecken sind umgeben von Rasen, Bäumen und Bänken zum Ausruhen – perfekt für eine kurze Pause im Grünen.

 

So funktioniert‘s

 

Die Anwendung ist einfacher, als man denkt. Wichtig ist, dass der Körper vor dem Start gut durchwärmt ist. Dann heißt es: Schuhe aus, Unterschenkel bis zum Knie freimachen und die Füße erst einmal kurz unter der kleinen Dusche abspülen. Dann könnt ihr das Becken auch schon betreten und im sogenannten Storchengang durchs eiskalte Wasser schreiten – also bei jedem Schritt ein Bein vollständig aus dem Wasser heben.

Für Anfänger reicht eine halbe Minute, Geübte dürfen bis zu einer Minute kneippen. Sobald sich ein starkes Kältegefühl einstellt, sollte man abbrechen. Danach das Wasser nur abstreifen (nicht abtrocknen!) und sich direkt wieder in Bewegung setzen, damit die Muskulatur warm bleibt.

Das Armbecken funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip: Beide Arme bis zum Oberarm eintauchen, 15 bis 30 Sekunden im kalten Wasser verweilen und anschließend das Wasser abstreifen und die Arme locker bewegen.

 

Abkühlung mit Gesundheits-Boost 

 

Wichtig: Fuß- und Armanwendung sollten nicht direkt hintereinander erfolgen, denn der Körper braucht Zeit, um auf die Reize zu reagieren.

Richtig angewendet ist Kneippen nicht nur eine willkommene Erfrischung, sondern auch ein sanftes Training für Gefäße, Kreislauf und Immunsystem. Wer regelmäßig kneippt, soll damit Muskelverspannungen vorbeugen, Stress abbauen und sogar Kopfschmerzen lindern können. Also: Schuhe aus, Hosen hochkrempeln – und ab ins Wasser!

 

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