BLOG

STADTGEFLÜSTER

Lebkuchen: Leckerei mit Tradition

Zu Weihnachten darf leckerer Lebkuchen nicht fehlen. Hier lest ihr die Geschichte des Gebäcks – inklusive den besten Rezepten zum Nachbacken.

Kerzenschein und Ofenknistern im Wohnzimmer, sternklare Winternächte und mit Schnee bedeckte Wiesen und Wege – die kalte Jahreszeit zeigt sich von ihrer romantischen Seite. Besonders jetzt kurz vor Weihnachten darf dann eine kulinarische Kleinigkeit nicht fehlen: Lebkuchen.

Das traditionelle Gebäck mit seinem süß würzigen Geschmack und der fein nussigen Note gehört im Winter einfach dazu und wird am besten bei einem heißen Kaffee, Tee oder Glühwein genossen. Probiert doch einmal unsere Rezepte unten im Beitrag aus!

 

Eines der ältesten Süßgebäcke der Menschheit

 

Das leckere Backwerk schmeckt aber nicht nur gut, sondern blickt auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Was kaum einer weiß: Diese köstliche Süßigkeit ist eines der ältesten Süßgebäcke der Menschheit. Denn bevor der Zucker aus Zuckerrohr und Rüben gewonnen werden konnte, gab es in frühgeschichtlicher Zeit nur Bienenhonig und Früchte wie Datteln oder Feigen zum Süßen der Speisen.

Schon im alten Ägypten wurde so nachweislich Honigkuchen verzehrt und auch die Römer pflegten ihre Kuchen vor dem Backen mit Honig zu bestreichen, um ihnen das gewisse Etwas zu verleihen. Die wurden zur damaligen Zeit allerdings nicht nur zu Weihnachten gegessen, sondern ganzjährig und besonders auch zur Osterzeit als Fastennahrung zu starkem Bier serviert.

 

Der Klassiker zur Weihnachtszeit

 

Erst um das 12. Jahrhundert herum nahm der Lebkuchen dann die Form an, in der er noch heute bekannt ist. Er wurde ursprünglich in der belgischen Gemeinde Dinant erfunden und fand schnell seinen Weg nach Aachen und in die fränkischen Klöster, wo er aufgrund seines guten Geschmacks und seiner vergleichsweise langen Haltbarkeit zu großer Beliebtheit bei den Mönchen gelangte. Zu Beginn seiner kulinarischen Laufbahn war er also eher auf die Klöster beschränkt.

Doch schon nach relativ kurzer Zeit verbreitete er sich immer mehr und gewann deutschlandweit zahlreiche kulinarische Liebhaber. Über die Jahre entwickelte er sich weiter und viele verschiedene Varianten entstanden. Zwischen all der Vielfalt ist der Verzehr des ganz klassischen Lebkuchens nach wie vor ungebrochen.

 

Exotische Gewürze für den typischen Geschmack

 

Für ihn wird in Deutschland als Grundstoff überwiegend Weizenmehl verwendet und zum Süßen natürlich ausschließlich feinster Honig. Den typischen Geschmack erhält er dann durch exotische Gewürze, wie zum Beispiel Anis, Zimt und Nelken oder Kardamom, Ingwer und Koriander. Verfeinert wird das Gebäck dann noch mit gemahlenen Nüssen, Orangeat oder Zitronat.

Hefe sucht man als Backtriebmittel übrigens vergebens. Stattdessen verwendet man in der Regel Hirschhornsalz oder einfaches Kaliumkarbonat, auch bekannt als Pottasche.

Lasst euch vom würzigen Duft des Lebkuchens verzaubern und probiert unsere Rezepte doch einmal aus:

 

Elisenlebkuchen

 

Zutaten für 30 Lebkuchen:

5 Eier
500 g Zucker
100 g gehacktes Zitronat
100 g gehacktes Orangeat
2 TL Zimt
3/4 TL gemahlene Nelken
1 Msp. Muskat
1 Msp. Kardamom
Schale von 2 Zitronen
Saft von einer halben Zitrone
500 g gemahlene Mandeln oder Haselnüsse
Oblaten

Zubereitung

Die Eier mit dem Zucker schaumig rühren, die Gewürze, geriebene Zitronenschale und den Zitronensaft hinzugeben und gut vermischen. Fein gehacktes Zitronat und Orangeat mit den Mandeln oder Haselnüssen unterrühren bis eine streichfähige, nicht zu flüssige Masse entsteht. Den Teig etwa ein Zentimeter dick auf die Oblaten streichen und einige Stunden, am besten über Nacht, ruhen lassen. Dann die Lebkuchen bei 150 Grad 20 bis 25 Minuten backen.
Tipp: Die Elisenlebkuchen nicht zu lange backen, sonst werden sie hart.

 

Lebkuchen-Spritzgebäck

 

Zutaten

375 g Butter
250 g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
20 g Lebkuchengewürz
1 Prise Salz
375 g Mehl
125 g Speisestärke
125 g geröstete und gemahlene Mandeln

Zubereitung

Die Butter schaumig rühren, Zucker, Vanillezucker, Lebkuchengewürz und Salz nach und nach unterrühren. Mehl und Speisestärke zusammen mit den gemahlenen Mandeln hinzugeben und die Masse zu einem gleichmäßigen Teig kneten. Den Teig durch einen Fleischwolf mit Spritzgebäckvorsatz drehen und die Plätzchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Bei 180 Grad etwa 12 bis 15 Minuten backen.

 

Lebkuchenplätzchen

 

Zutaten

750 g flüssiger Honig
300 g brauner Zucker
375 g Butter
1500 g Mehl
3 TL Backpulver
3 Päckchen Lebkuchengewürz
3 EL Kakaopulver
3 Eier

Für die Glasur

3 Eiweiß
750 g Puderzucker
bei Bedarf Lebensmittelfarbe

Zubereitung

Honig, Zucker und Butter in einem kleinen Topf aufkochen, dann in eine Schüssel geben und vollständig auskühlen lassen. Mehl, Lebkuchengewürz, Kakao und Backpulver mischen. Ei und abgekühlte Honigmischung dazugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Diesen anschließend mindestens zwei Stunden ruhen lassen.

Danach den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa einen halben Zentimeter dick ausrollen und mit verschiedenen Förmchen ausstechen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad circa 12 bis 15 Minuten backen.

Nach dem Backen die Kekse vom Blech ziehen und vollständig auskühlen lassen. Nach Belieben verzieren – zum Beispiel mit Lebensmittelfarbe oder einer Zuckerglasur. Hierfür Eiweiß steif schlagen und den Puderzucker einrieseln lassen. Masse in einen Spritzbeutel geben und die Lebkuchenplätzchen verzieren.



Lebkuchen-Brownies mit Mandelblättchen

 

Zutaten für 24 Stück:

150 g Zartbitter-Schokolade
125 g Butter
125 g Walnusskerne
4 Eier
1/2 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
225 g Zucker
170 g Mehl
1 TL Backpulver
1/2 Päckchen Lebkuchengewürz
35 ml Milch
Gehobelte Mandeln

Zubereitung

Schokolade grob hacken. Butter und Schokolade in einem kleinen Topf bei schwacher Hitze unter Rühren schmelzen. Von der Herdplatte nehmen. Nüsse in einer Pfanne ohne Fett rösten, herausnehmen und grob hacken. Eier, Vanillezucker, Salz und Zucker verquirlen. Geschmolzene Butter und Schokolade in die Eiermasse rühren. Mehl, Backpulver und Lebkuchengewürz mischen und abwechselnd mit der Milch unterrühren. Nüsse unterheben.

Den Teig gleichmäßig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 150 Grad etwa 30 bis 35 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Kuchen in gleichgroße Stücke schneiden und bei Bedarf mit gehobelten Mandeln oder geschmolzener Kuvertüre dekorieren.

 

Spekulatius

 

Zutaten

450 g Butter
420 g braunen Zucker
1/2 EL Ahornsirup
4 TL gemahlenen Zimt
1/2 TL gemahlenen Ingwer
1/2 TL gemahlene Nelken
1/2 TL gemahlenen Muskat
1/2 TL Salz
6 EL Milch
950 g Mehl
1/2 TL Backpulver

Zubereitung

Die weiche Butter mit dem Zucker, dem Ahornsirup und den Gewürzen cremig rühren. Die Milch, das Mehl und Backpulver zu der Masse geben, kurz verrühren. Den Teig mit den Händen zu einer Kugel formen, diese in Frischhaltefolie wickeln und mindestens drei Stunden in den Kühlschrank legen. Den gekühlten Teig teilen und portionsweise ausrollen. In Spekulatiusformen geben oder mit anderen Ausstechförmchen ausstechen. Die Spekulatius auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech legen und etwa 10 bis 15 Minuten bei 180 Grad backen.
Tipp: Anstatt der einzelnen Gewürze kann auch ein fertiges Lebkuchengewürz verwendet werden.

 

Wir wünschen euch ganz viel Spaß beim Nachbacken und eine schöne restliche Adventszeit! Jede Menge Stadtgeflüster findet ihr hier. Besucht uns auch bei Facebook und Instagram für mehr Eindrücke aus der Barockstadt.