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STADTGEFLÜSTER

Quarantine: Drei Gänge auf Spendenbasis

Das Restaurant Ritter bietet ein Menü to go auf Spendenbasis an, um während der Pandemie Solidarität zu zeigen. Dafür erfahren sie von ihren Stammkunden ebenso viel Solidarität zurück.

Dienstagmittag sieht man in der Kanalstraße einige Menschen mit braunen Papiertüten in der Hand herumlaufen. Die haben sie sich im Restaurant Ritter abgeholt. „Dienstags und Donnerstags von 11:30 bis 13 Uhr bieten wir die Quarantine an“, erklärt Geschäftsführer und Küchenchef Jonas Sporer. Ein Drei-Gänge-Menü zum Mitnehmen. „Der Clou daran ist, dass es keinen festen Preis gibt, sondern jeder spendet das, was er für richtig hält.“ Und so versorgt er seine Stammgäste und Menschen aus dem Viertel rund um das Restaurant mit leckerem Mittagessen.

 

Solidarität zeigen, Solidarität erfahren

 

Das Konzept der Quarantine hat Sporer bereits im Frühjahr umgesetzt, als die Restaurants den Gastbetrieb temporär schließen mussten. In dieser zeit hatte das Restaurant Ritter insgesamt 1600 Essen ausgegeben. Wie kam es zu dieser Idee? „Man hörte immer ganz viel, dass alle solidarisch sein sollen. Also haben wir einfach mal damit angefangen“, so Sporer. Und diese Solidarität erfährt das Ritter-Team im Gegenzug von seinen Stammgästen zurück, wie Sporer erzählt: „Einige haben 150 Euro in den Topf geworfen, um uns zu unterstützen. Oder es wurde ein Umschlag mit Geld und einer netten Nachricht unter der Tür durchgeschoben.“ Durch diese Unterstützung ist es möglich, dass auch beispielsweise obdachlose oder ältere Menschen mit wenig Einkommen sich ein Menü abholen können. „Jeder kann geben was er möchte.“

 

„Dann lieber etwas Soziales“

 

Jonas Sporer hatte sich durchaus überlegt, ob er eine Speisekarte to go anbieten soll. „Aber ich kann das einfach nicht“, erzählt er. „Eine Roulade in regionaler Bioqualität kostet in meinem Restaurant normalerweise 22 Euro. Die möchte ich den Leuten nicht in einem Pappkarton servieren.“ Das fühle sich einfach nicht richtig an. „Dann mache ich lieber etwas Soziales in Form der Quarantine. Das finde ich cool.“

 

Gänsemenü to go

 

Jetzt im Herbst wurde die Quarantine wiederbelebt. Und das Konzept kommt auch diesmal wieder gut an. „Heute haben wir wieder 55 Portionen ausgegeben“, erzählt Sporer. Am Wochenende und nach Absprache gibt es beim Ritter sogar Gänse to go. Das Menü hat einen Festpreis und muss vorbestellt werden. „Damit kann man sich als Familie zu Hause etwas Gutes tun“, so Sporer.

Hier könnt ihr für euer liebstes Take-away-Angebot abstimmen.