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STADTGEFLÜSTER

Schwanenküken am Aueweiher gerettet

Von den vier Schwanenküken am Aueweiher überlebten leider nur zwei den Sturz in ein Erdloch – eines nur dank dem Einsatz einer Tierärztin.

Die Schwäne vom Fuldaer Aueweiher sind bekannt und beliebt. Vier Junge sind in diesem Frühjahr geschlüpft und verzückten die Besucher. Leider sind jetzt nur noch zwei Schwanenküken übrig – eines davon konnte nur durch den Einsatz einer Tierärztin gerettet werden.

Die vier Schwanenkinder waren vergangene Woche in ein Erdloch in der Nähe des Ufers gestürzt, welches teilweise mit Wasser vollgelaufen war. Die Kleinen konnten sich nicht aus eigener Kraft befreien. Außerdem wurde das Loch von den Schwanen-Eltern bewacht, sie wichen ihren Küken nicht von der Seite. So kam die Feuerwehr, die alarmiert wurde, zunächst nicht an die Schwanenküken heran, wie die Stadt Fulda auf Nachfrage berichtet.

 

Tierärztin im Einsatz

 

Das Veterinäramt wurde hinzugerufen. Mithilfe einer Plane wurden die Schwanen-Eltern von dem Erdloch abgeschirmt. So kamen die Veterinärin und ein Helfer an das Loch heran und befreiten die kleinen Schwäne aus ihrer Notlage. Dabei dann die böse Überraschung: Obwohl den Schwanenrettern zuvor vier Küken gemeldet worden waren, konnten nur drei Schwanenjunge aus dem Erdloch geholt werden. Vom vierten Küken fehlte jede Spur.

Eins der Tiere war laut Veterinäramt so geschwächt, dass es verendete. Das zweite Tier schwamm mit den Eltern davon und das dritte wurde von einer Tierärztin aus Hofbieber abgeholt.

Um das Küken, das in die Obhut der Tierärztin gegeben wurde, stand es nicht gut. „Es war völlig entkräftet“, erzählt Dr. Gabi Gunderlach. „Es konnte weder stehen noch laufen und war völlig ausgekühlt.“ Wäre das Kleine zurückgelassen worden, hätte der Kreislauf versagt oder es wäre einer Krähe oder einem Waschbären zum Opfer gefallen, ist sich die Tierärztin aus Hofbieber sicher. Die Eltern seien mit dem gesunden Küken bereits davongeschwommen.

 

Zurück zur Familie

 

Dr. Gunderlach versorgte das Junge und päppelte es auf. Sie gab dem kleinen Schwan eine Infusion und wärmte es unter einer Lampe. Später setzte sie das Tier in ein mit warmem Wasser gefülltes Waschbecken und schaute, ob es in der Lage war zu schwimmen.

Nach nicht einmal 24 Stunden konnte das Schwanenküken am Aueweiher mit seiner Familie zusammengeführt werden. „Da darf man nicht zu lange warten, damit die Eltern das Junge wieder annehmen“, erklärt die Tierärztin. Zumindest für das Kleine und eines seiner Geschwister nahm die Geschichte ein gutes Ende – und doch hinterlässt es ein trauriges Gefühl, wenn man die Schwanen-Familie auf dem Aueweiher sieht, und sie nun statt zu sechst nur noch zu viert ihre Kreise zieht.

Ein Text von Jessica Vey, Fuldaer Zeitung

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