

Volker Elm: Ein Tausendsassa wird 60
Man kann ihn wahrlich als Tausendsassa bezeichnen. Gemeint ist Volker Elm. Der leidenschaftliche Koch, Bäcker- und Konditor und vor allen Dingen Fastnachter, wird am Samstag 60 Jahre jung.
Er ist ein echter „Fulder Jong“. Geboren wurde er am 25. Januar 1965 als drittes Kind der Eheleute Margit und Günther Elm im Elisabethenkrankenhaus. Kurz darauf schloss dieses Krankenhaus seine Pforten – wegen ihm? Das weiß leider keiner so ganz genau!
Wurzeln und Kindheitserinnerungen
Aber Scherz beiseite. Für den kleinen Volker ging es mit Bruder Axel und Schwester Martina sowie den Eltern erst mal nach Hünfeld, danach nach Sickels und dann ins Finanzamt nach Fulda. Ja, Finanzamt, denn dort hatte sein Vater Günther einen Job als Hausmeister angenommen. Gerne erinnert sich Volker Elm an diese Zeit: „Wir haben in den Gängen gespielt und im Kassenraum des Finanzamtes abends mit Vater Günther Tischtennis – der Raum war so schön groß.“
Und noch eine Anekdote fällt ihm ein: „Bei uns in der Familie hieß es immer, dass wir der größte Drogenumschlagplatz seien, da wir jede Menge Koks im Keller lagerten. Schließlich wurden damit die Öfen in den Räumen des Amtes geheizt“, meint er mit einem Augenzwinkern.
Berufliche Stationen und große Reisen
Nach Beendigung der Schule absolvierte Volker eine Ausbildung zum Bäcker und Konditor bei Jupp Sauer am Fuldaer Gemüsemarkt. Am Ende der Lehrzeit war aber erst einmal Schluss mit Leckereien – die Bundesmarine rief und Volker diente ihr zwei Jahre lang. Zurück im heimischen Hafen arbeitete er bei der Bäckerei Pappert in Poppenhausen.
1992 wechselte er zum Unternehmen Wahl, einem Gastronomieausstatter. Im Zuge dieses Jobs war er oft unterwegs. Viele Großküchen in Russland wurden unter seiner Führung eingerichtet. Aber auch in Deutschland warteten überall Küchen auf ihn.
Da das Umherreisen für einen jungen Familienvater aber nicht unbedingt erstrebenswert ist und war, wechseltete er schließlich zur DSBO nach Schweinfurt als Geschäftsführer. Dort war er zehn Jahre tätig, bevor er als Einkaufsleiter zum Unternehmen HWS, Manfred Sengerling in Fulda wechselte.
Das Kochen war über alle Jahre hinweg eine Leidenschaft und nebenberuflich führte er viele Jahre eine Kochschule, bevor er in den 1990er Jahren das Unternehmen „Kostbar“ gründete. Seit 2013 sind die Geschäftsräume in der Passage Zum halben Mond in der Fuldaer Friedrichstraße. Dort gibt es Gewürze, Öle, Essig und vieles mehr. Natürlich auch Koch- und Grillseminare.
Karnevalistische Anfänge
Vielen Menschen ist der meist lila gekleidete Mann bestens aus der Fastnacht bekannt. Der Zeremonienmeister der Fuldaer Karnevals-Gesellschaft (FKG) startete seine karnevalistische Laufbahn unter der Regentschaft von Prinz Ludwig XXIX. der Rosenkavalier (Ludwig Angeli) im zarten Alter von fünf Jahren. Da stand er zum ersten Mal selbst in der Bütt bei der Kinderfastnacht der FKG. Und wiederum fünf Jahre später, 1975, führte er bei Prinz Werner (Fritz) der 1000 Elemente XXXIV. als Kinderprinz die Narrenschar der FKG an.
Es folgten viele weitere Stationen. So war er Mitglied der Showtanzgruppe, Prinzengardist und Bürgergardist. Von 1979 bis 1999 war er Mitglied der Regie bei den Fremdensitzungen der FKG. Ebenfalls von 1979 bis 1999 kommentierte er als Sprecher den Rosenmontagsumzug durch die Straßen seiner Heimatstadt. Genau wie sein Vater Günther war er aktives Mitglied bei den Fastnachtssängern – und zwar von 1985 bis 1997.
Auf der karnevalistischen Karriereleiter ging es für Volker Elm im Jahr 2000 steil weiter: Damals stand er mit seiner Frau Petra der Florengäßner Brunnenzeche als Brunnenpaar vor. Auch danach blieb er der Brunnenzeche fünf Jahre als Sitzungspräsident erhalten. Drei Jahre war er Vize-Bürgermeister und ein Jahr Bürgermeister des Vereins. Wer Volker Elm kennt weiß, dass ihm die Erhaltung der Traditionen nach wie vor wichtig sind. Aus diesem Grund engagierte er sich von 2003 bis 2006 im Vorstand des Karneval-Verbands Kurhessen (KVK).
Rückkehr zur Fastnacht und neues Engagement
2008 wurde es in Sachen Foaset etwas ruhiger bei der Familie Elm. In diesem Jahr beendete Vater Günther seine karnevalistische Laufbahn – und die Söhne Axel und Volker mit ihren Familien schlossen sich an. Das Leben geht aber manchmal seltsame Wege, so auch bei Volker, denn als nach Anfrage des neuen Präsidiums der FKG die Bitte an ihn herangetragen wurde, sich wieder aktiv in deren Reihen zu engagieren, wusste Volker Elm zunächst keine richtige Antwort. Erst als der Familienrat tagte und dann sein Freund und Ex-Prinz Ralph Medicus Fidelicus LXXX. ihn fragte, ob er nicht der neue Zeremonienmeister werden wolle, sagte er zu.
Ein Mann für viele Gelegenheiten
Und Volker Elm ist nicht nur Zero, sondern auch der Co-Moderator bei unserem Bütten-Battle – der Veranstaltung für Nachwuchsredner. Wenn sich am Samstag die Türen seiner „Kostbar“ für geladene Gäste öffnen, werden sich neben seiner Frau Petra, mit der er in diesem Jahr seit 35 Jahren verheiratet ist, und seinen zwei Kindern und sein Enkel zahlreiche Weggefährten der letzten sechs Jahrzehnte mit Föllsch Foll hinein und vielen Anekdoten mit Sicherheit amüsieren.
von Anja Trapp
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