Altstadt-Runde mit vergnügliche Spurensuche
Familien kennen das Phänomen: Strümpfe sind selten als Pärchen anzutreffen. Hatte man eigentlich immer die Waschmaschine oder die Unachtsamkeit der Familienangehörigen im Verdacht, gibt es schon länger ernstzunehmende Hinweise aus der Kreisstadt des Vogelsbergkreises. Die Sage vom Lauterbacher Strolch wurde hier vor langer Zeit in eine stimmungsvolle Volksweise gekleidet, die auch die letzten Zweifel ausräumen dürfte: „In Lauterbach hab‘ ich mein Strumpf verlor‘n, und ohne Strumpf geh‘ ich net ham. Dann geh‘ ich halt wieder nach Lauterbach hin und hol‘ mir mein Strumpf an mein Bein!“ Also nix wie hin!
Unser knapp 9 Kilometer langer Tourenvorschlag beginnt im Stadtteil Maar an der Alten Schule. Entlang der Bundesstraße geht es auf kürzestem Wege zur Strolchen-Hauptstadt. Hier gibt es für die ganze Familie viel zu entdecken. Schon kurz nach dem Ortseingang freuen sich die Erwachsenen über die Lauterbacher Burgbrauerei, die man nach dem zweiten Kreisel passiert. Der Rest der Familie rümpft eher die Nase wegen des markanten Geruchs, doch schon eine Straßenecke weiter wartet die Burganlage. Wir schlendern durch den Burghof in Richtung Stadtkirche weiter, hinter der sich ein kleines Fachwerkhaus versteckt: Hier wurde der Erfinder des Schulturnens, Adolf Spieß, geboren. Nebenan findet man die alte Lateinschule.
Man sollte der Verlockung nachgeben, hier dem verwunschenen Weg durch den Torbogen in das Fachwerkviertel gen Berliner Platz zu folgen. Denn der Anblick des Löwendenkmals und des prachtvollen Palais Hohhaus lohnen den kleinen Umweg allemal. Außerdem wartet hier der Strumpfbrunnen, der sicher wertvolle Hinweise über den mysteriösen Sockenschwund geben könnte. Über den Marktplatz – mit Zwischenstopp Eisdiele – geht es die Porttreppe hinunter zur Lauter. Nachdem ihr über die breite Brücke gelaufen seid, müsst ihr euch noch einmal kurz umdrehen und das Postkartenmotiv des Ankerturms genießen.
Dem Flüsschen folgt ihr nach links gen Ost in Richtung der Schrittsteine. Nach der Überquerung kann man noch einmal dem Strolch auf die Spur kommen, bevor ihr durch die Straßen „Am Graben“ und „An der Bleiche“ der Lauter in Richtung Bahnhof folgt. Von hier aus führt ein gemütlicher Pfad zurück zum Startpunkt in Maar. Beim Marsch durch Felder und Wiesen fernab vom Straßenverkehr könnt ihr nun diskutieren, ob es sich lohnt, die Strumpf-Spurensuche bei nächster Gelegenheit fortzusetzen.
Tipp: Vom Stadtzentrum in maximal 15 Minuten fußläufig erreichbar ist das Sportzentrum Steinigsgrund ein lohnendes Ziel. Hier kann man im Freibad erfrischende Abkühlung finden und in der kälteren Jahreszeit alternativ das Hallenbad „Die Welle“ oder die Eisbahn besuchen.