WIR LIEBEN

FOASET

90 Jahre Florengäßner Brunnenzeche

Die Feierlichkeiten anlässlich des 90. Geburtstages der Florengäßner Brunnenzeche wurden gebührend im Kanzlerpalais in Fulda begangen.

Die Feierlichkeiten anlässlich des 90. Geburtstages der Florengäßner Brunnenzeche wurden mit Redebeiträgen, einem Rückblick, Ehrungen und Musik gebührend im Kanzlerpalais in Fulda begangen. Am Ende des Beitrags findet ihr eine Bildergalerie des Abends.

Gleich zu Beginn sorgte der Musikverein Niesig am gestrigen Sonntagvormittag für gute Stimmung in dem kleinen Saal des Kanzlerpalais. Die Bürgermeisterin (Vorsitzende) der Florengäßner Brunnenzeche, Marianne Koch, freute sich, dass alle der Einladung zur Geburtstagsfeier folge geleistet hätten, und berichtete über den Vormittag verteilt, über die Geschichte des Vereins und der Pflege der Traditionen.

 

„Dinner for one“ zum 90. Geburtstag

 

In launige Worte brachten in einem Zwiegespräch Marie Großer mit ihrer Mutter Andrea die närrische Laudatio zum 90-jährigen Vereinsbestehen. Was böte sich zum 90. Geburtstag besser an, als der Silvester-Sketch „Dinner for one“. In Fulder Platt und mit Fulder Gästen brillierten Biggi Fricke als „Oma Fine“ und Michael, „Didi“ Vogel als Butler James. Tänzerisch überzeugten Goldmarie und Goldmariechen, Doreen Sommer und Lioba Schreiner. Die beiden wirbelten in einer exakten Choreographie über die Bühne.

 

„Fastnacht ist in Fulda wie eine Verjüngungskur“

 

Fuldas Bürgermeister Dag Wehner (CDU) brachte seine Grußworte in Reimform dar – ganz nach dem Vorbild des Schirmherrn der Fulder Foaset, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. Wehner betonte, dass die Stadt froh sei, das sie die Brunnenzeche habe. Fastnacht sei in Fulda wie eine Verjüngungskur. Zum Schluss rief er den Brunnenzechlern zu: „Fulda braucht euch jeden Tag“.

Und auch Landrat Bernd Woide (CDU) freute sich über ein so stattliches Jubiläum. Der Verein sei auch fest in den städtischen Strukturen verankert. Für ihn habe Fastnacht und Demokratie viel gemeinsam, denn Demokratie und die Foaset lebten vom Mitmachen und sich engagieren, was die Fastnachter immer wieder bewiesen. Stadtpfarrer Stefan Buß unterstrich in seiner Ansprache, das es die Brunnenzeche war, die ihn in die Fulder Foaset eingeführt hat. Fulda hat es geschafft, mich zu einem richtigen Karnevalisten zu machen. Ihr seid ein Verein mit Gemeinschaft, Geselligkeit und Frohsinn für Groß und Klein.

 

Wertschätzende Worte, Abzeichen und Orden

 

Und wie das bei solchen Veranstaltungen üblich ist, folgten noch einige Redner. Glückwünsche und Wertschätzung überbrachten Alexandra Gerlach vom Vorstädtischen Bürgerverein, Alexandra Schultheis vom Karnevalverein Südend und das Präsidium der Fuldaer Karnevals-Gesellschaft mit Präsident Oliver Weißenberger sowie den Vize-Präsidenten Jan Frühauf und Johannes Günther.

Für ihr Engagement im Verein wurden Anke Schäfer-Brehl und Elisabeth Schröder mit dem Floraorden ausgezeichnet. Das BDK-Treueabzeichenfür den karnevalistischen Tanzsport in Silber, Gold und Gold mit Brillanten erhielten Monja Zeh, Sophia Wiegand, Theresa und Sophia Mack und Jennifer Weber.

 

KVK-Damenbrosche für Oma Fine

 

Die KVK-Damenbrosche in Silber für Oma Fine alias Michael „Didi“ Vogel und den BDK-Orden in Gold für Peter Ebert verlieh der Chef des Protokolls des Karneval-Verbands Kurhessen (KVK), Winfried Kollmann, während der Geburtstagsfeier anlässlich 90 Jahre Florengäßner Brunnenzeche im Kanzlerpalais in Fulda.

Michael Vogel (61) trat bei der Randstaatenfete „Brääder nie“ 2008 als Oma Fine zum ersten Mal in Erscheinung und keiner wusste, wer diese ältere Dame war. Beim 75. Jubiläum der Brunnenzeche 2010 war es so weit: Sie betrat die große Bühne und erzählte aus der Vergangenheit des Vereins. Seit 2011 führt sie mit spitzer Zunge durch das Programm der Prunksitzungen der Brunnenzeche. Nicht zu vergessen sind ihre Programmbeiträge in der Bütt oder Gesang mit den Heimat-Musikern. Oma Fine war 2013 während des Lichterfestes die Weinkönigin, und 2022 wurde ihr Kleid beim Landkreis-Jubiläum ausgestellt.

Damit nicht genug: Michael Vogel ist ein Ur-Brunnenzechler. Die Idee der Gründung der Brunnenzeche geht auf seinen Großvater zurück. Seitdem hat die Foaset-verrückte Familie vier Bürgermeister, acht Brunnenherren und sechs Brunnenlieseln gestellt. 2010 führte er die Brunnenzeche mit seiner Liesel Theresia als Brunnenherr an. Michael Vogel hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten. So ist er Träger des höchsten Ordens der Brunnenzeche und des Floraordens.

 

Goldener BDK-Orden für Peter Ebert

 

Peter Ebert (62) ist seit seiner Kindheit ein Teil der Florengäßner Brunnenzeche. Seine Bühnentauglichkeit bewies er schon als Mitglied der vereinsinternen Theatergruppe. In der Narrenschule wurde er mit der Tradition der Fulder Foaset vertraut und erwarb später in der Männergarde karnevalistisch-militärische Grundkenntnisse. 2001 nahm er seine Vorstandstätigkeiten auf: zuerst als Kassierer, danach als Vize-Bürgermeister und von 2007 bis 2011 im Amt des Bürgermeisters der Florengäßner Brunnenzeche. Von 2019 bis 2022 hatte er nochmals das Amt des Vize-Bürgermeisters inne und seitdem unterstützt er den Vorstand als Beisitzer.

Ebert brachte und bringt viele Ideen ein und trägt maßgeblich zu ihrer Umsetzung bei. Dazu gehören unter anderem die Einführung des Brunnenpaar-Kaffees, das Lichterfest und vieles mehr. Peter Ebert unterstützt mit Herzblut und Tatkraft seinen Verein. Er ist Träger des höchsten Ordens der Brunnenzeche, des Floraordens und ist Ehrenoffizier der Brunnengarde.

von Anja Trapp

 

Bildergalerie: 90 Jahre Florengäßner Brunnenzeche

 

Fotos: Memento36

 

 

Hier findet ihr mehr Beiträge zur Fastnacht. Folgt auch unseren Kanälen bei Facebook und Instagram, um nichts von der Foaset zu verpassen.