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STADTGEFLÜSTER

Der Universitätsplatz: Ein Ort des Wandels

Wir alle kennen und lieben ihn, jedoch hat kaum ein Ort in Fulda hat so viele Änderungen und Bebauungen durchlebt wie der Universitätsplatz.

Im Herzen Fuldas verbindet er die Innenstadt durch die Bahnhofstraße mit der Bahnstation: der Universitätsplatz. Nahezu jeder Besucher passiert ihn, wenn er Fulda erkunden möchte, aber auch jeder Fuldaer kennt und liebt die Stadtmitte. Heute von zentralster Bedeutung für die Stadt werden Messen, Konzerte und Demonstrationen auf dem modernen Platz durchgeführt. Aber auch zum Verweilen, als Treffpunkt oder zum Einkaufen bietet sich der „Uniplatz“ an. Man kann ihn sich mittlerweile nicht mehr wegdenken, er gehört zur Stadt wie der Fuldaer Dom oder das Barockschloss. Jedoch hat kaum ein Ort in Fulda hat so viele Änderungen und Bebauungen durchlebt, wie die Fläche neben der alten Universität.

 

Der „Hitzebloa“ im Mittelalter

 

Früh mit Scheunen und Acker bebaut, entstand an diesem Ort 1237 ein Kirchenhaus. Im Jahr 1422 zogen die Terzianerinnen in den Bau, wo heute das Galeria-Karstadt-Gebäude steht. Nach 200 Jahren wechselte das Gebäude seine Besitzer und die Jesuiten bezogen den damals genannten „Hitzeplan“. An der gleichen Stelle befindet sich noch heute der Jesuitenplatz.

Das gesamte Areal beheimatete Scheunen und Bauernhöfe sowie eine Schule, wo sich in der heutigen Zeit das Modehaus Schneider befindet. Bebaut wurde der Hitzeplan im oberen Bereich jedoch nicht. Über Jahrhunderte trieb so das Leben über den „Hitzebloa“, bis im Jahr 1904 der Ackerhof der Jesuiten abgerissen wurde und der Hitzeplan den neuen Namen Kaiserplatz erhielt.

 

Erster Wandel zum Kaiserplatz

 

Geschmückt mit einer Statue des preußischen Kaisers Friedrich III gestaltete sich der Platz zu einem Treffpunkt des öffentlichen Lebens. Eine parkähnliche Anlage mit Akazienbäumen, Fußwegen und Blumen entstand.

Mit barocken Gebäuden und geschmückten Fassaden zogen unter anderem ein Schuhhändler, ein Arzt und eine Drogerie nach dem ersten Weltkrieg in die Gebäude. Im Jahre 1937 wurde der Kaiserplatz schließlich zum „Platz der SA“ umbenannt und nach einiger Zeit die Statue des Kaisers entfernt und zu Munition verarbeitet. Wenig später zog das Unternehmen Erna Schneider in das noch heute bekannte Modehaus Schneider.

 

Ein neuer Name muss her: Der Universitätsplatz

 

Nach dem zweiten Weltkrieg erhielt der Universitätsplatz seinen heutigen Namen. Über die Jahre weiter als Parkanlage und ab den Fünfzigerjahren als Busbahnhof genutzt, hielten sich stets viele Menschen dort auf.

Bis zum Beschluss, eine Filiale der Kaufhaus-Kette Karstadt in Fulda zu eröffnen, stand an gleicher Stelle ein großer länglicher Bau, das Borgiashaus. Viele Menschen protestierten damals noch gegen das moderne Gebäude im Herzen der Fuldaer Altstadt. Die Maßnahme wurde dennoch genehmigt und im Jahr 1964 beendete man den Bau des neuen Karstadt-Gebäudes.

Nach Kriegende entstand die Vision eines „Sprungs in die Moderne“. In Zuge dessen plante man neben der Filiale außerdem den Bau einer Tiefgarage unter dem Universitätsplatz, welche von der Rabanusstraße befahrbar werden sollte. Die umliegenden Häuser wurden in weiten Teilen abgerissen und durch moderne und größere Gebäude ersetzt.

 

Der Umbau in seine heutige Form

 

Nach über 50 Jahren wurden allerdings Stimmen laut, dass der Universitätsplatz attraktiver für Besucher werden müsse. Die daraufhin beginnenden Bauarbeiten mit samt eines Umbaus der Tiefgarage konnten im September 2011 fertiggestellt werden.

Seitdem erstrahlt der Uniplatz, wie wir ihn heute kennen: Mit Sitzgelegenheiten, einem im Boden eingelassenen Glockenspiel, Wasserfontänen, schattenspendenden Plamen im Sommer und allerlei Shopping- und Essensmöglichkeiten bildet der Platz die moderne Mitte Fuldas.

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