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STADTGEFLÜSTER

Barockstadtsommer sind die schönsten ihrer Art

Geht man im Sommer mit offenen Augen durch Fuldas Straßen, kann man vieles entdecken und die Stadt von einer ganz neuen Seite kennenlernen.

Die Sonne knallt auf die hellen Barockfassaden, rundherum verwandelt lebendiges Stimmengewirr die Stadt in einen spannenden Schauplatz und gemeinsam mit Freunden sucht man sich ein gemütliches Plätzchen inmitten der gut gelaunten Menschen: vor dem Café um die Ecke, der Stammkneipe, dem Lieblingsrestaurant oder im Biergarten. Denkt man an den typischen Sommer in der Stadt, hat man ganz bestimmte Szenen im Kopf.

 

Die Fuldaer sind gerne gesellig

 

Und jetzt ist es dank einiger Lockerungen wieder soweit: Endlich kann man sich wieder ein Frühstück mit der Sonne im Gesicht zwischen den eindrucksvollen Fassaden in der Friedrichstraße schmecken lassen. Endlich kann man wieder mittags schon unvergessliche Tage am Buttermarkt starten, die fließend in endlose Sommernächte im Bermudadreieck münden. Endlich kann man wieder Eis schlecken im Schlosspark und danach bei einer Shoppingtour in der Innenstadt alle zehn Meter stehenbleiben und Schwätzchen halten. Endlich kann man wieder nach einem Abstecher ins kühle Nass Freibadpommes im Rosenbad genießen, wo jeder jeden kennt. Endlich kann man abends auch mal länger vor dem Lieblingsrestaurant sitzen bleiben, mit oder ohne Decke über den Knien, aber auf jeden Fall mit warmer Luft um die Nase. Eins haben all diese Szenen gemeinsam: Die Fuldaer sind gerne gesellig und vor allem im Sommer lässt sich das hier bestens ausleben. Man kommt in der Stadt zusammen. Und zwar völlig unabhängig davon, ob es was zu feiern gibt oder ob es einfach um Zeitvertreib geht.

 

Mit offenen Augen durch die Straßen gehen

 

Noch ist unklar, wie sich die Lage über den Sommer entwickelt: Bleibt die Gastronomie geöffnet? Ist der Freibadbesuch in diesem Jahr weiterhin möglich oder nur eine kurze Freude? Auch, wenn die Normalität noch nicht ganz eingekehrt und langfristig gesichert ist, findet man in Fulda so oder so jede Menge klassische Sommerboten, die das Herz der Barockstädter höherschlagen lassen: Die charakteristischen meterhohen kanarischen Dattelpalmen zum Beispiel, die wieder den Weg aus der Stadtgärtnerei in die Innenstadt gefunden haben und dort für eine mediterrane Atmosphäre sorgen – und in Kombination mit den prächtigen Barockbauten für ein Stadtbild, das man anderswo kein zweites Mal findet.

Auch wenn das nach einer abgedroschenen Floskel klingt, haben wir Glück im Unglück, dass auch dieser Sommer in Fulda kein normaler werden wird, sondern eben ein Barockstadtsommer. Denn in Fulda gibt es glücklicherweise jede Menge zu entdecken. Beginnt man, mit offenen Augen durch die Straßen zu gehen, kann man die Stadt vielleicht sogar von einer ganz neuen Seite kennenlernen.

 

Die Geschichte der Stadt entdecken

 

Klar – wir Fuldaer kennen unsere Stadt wie die eigene Westentasche. Aber sind wir uns da ganz sicher? Es gibt hier so viele Details zu entdecken, dass man bei jedem Spaziergang durch die kleinen Gässchen oder auch die großen, zentralen Straßen etwas Neues lernen kann, wenn man mal den Alltagsblick ablegt und sich aufmerksam umschaut.

Also: Verschränkt mal die Hände hinter dem Rücken und lustwandelt zum Beispiel eine Runde durch das gut erhaltene mittelalterliche Viertel rund um den Dom. Auch ohne Stadtführungen in großen Gruppen erzählen euch die Inschriften, Familienwappen und Fassaden ausführlich von der Geschichte Fuldas – lange bevor es zur Barockstadt wurde. Einsteigen könnt ihr zum Beispiel direkt bei der gotischen Severikirche am Severiberg, die im Frühsommer unter anderem dank der bildschönen Blüte der Zierkirsche vor ihren Toren kaum zu übersehen ist. Von dort aus geht es durch Rittergasse, Pfandhausstraße und Kanalstraße, durch die Rosengasse und die Habsburgergasse.

Mit einem Katzensprung über die Johannes-Dyba-Allee könnt ihr euch einmal quer über den Domplatz in die Michaelskirche vor der Sommerhitze retten: Wenn offen ist, nutzt die Chance, euch die geheimnisvolle Krypta anzuschauen. Sofern es dort gelingt, euch von der angenehmen Kühle zu trennen, wagt nochmal einen Abstecher durch die Hinterburg in Richtung Tränke: Die goldige Straße in Richtung Fulda-Aue bildet mit dem Fastnachtsbrunnen den perfekten Abschluss für euren Abstecher in die Vergangenheit der Stadt.

 

Vom Stadtbewohner zum Touristen

 

Und wann haben wir zuletzt mit (zurecht) offenem Mund das Barockviertel betrachtet und einfach mal gestaunt? Am besten geht das im Sommer übrigens abends, wenn es nicht nur kühler wird, sondern die Bauten auch eindrucksvoll angestrahlt werden. Dann ist es kaum vorzustellen, dass der Dom, die Orangerie und das Stadtschloss im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts fast zeitgleich entstanden und Fulda dazu gemacht haben, was es heute ist: die Barockstadt.

Und nicht nur in Altstadt und Barockviertel selbst – auch in der Kernstadt mit Uniplatz, Bahnhofstraße oder Heinrichstraße, der Leipziger Straße und der Oberstadt, in den Wohnvierteln des Frauenbergs und den anderen Randgebieten des Stadtkerns lohnt sich ein kleiner Spaziergang, bei dem man vom Stadtbewohner zum Touristen wird.

 

Innehalten und genießen

 

Wer sich jetzt schon im Vorhinein von den geschichtslastigen Vorschlägen gelangweilt fühlt, dem sei Verständnis entgegengebracht. Das Gute ist ja, dass man durch die sorgfältig erhaltene Architektur und die einladende Umgebung vor allem eines überall in der Innenstadt findet: Wunderschöne, gemütliche Plätzchen, an denen man gern innehält, an denen man ein ausschweifendes Picknick machen oder einen kurzen Kaffee trinken und in Erinnerung an die letzten Sommer schwelgen kann. Und in Vorfreude auf die kommenden.

Für mehr Ideen, wie ihr einen schönen Tag in der Stadt verbringen könnt, lest doch auch mal unseren Beitrag über Fuldas grüne Oasen und Blumengärten oder schaut auf unseren Kanälen bei Facebook und Instagram vorbei.